Sonntag, 22. Mai 2022

Die Pflichten des Zhuang Jack

 

 

 

 

 Ich habe viel gelitten und viel gelernt. Eine höhere metaphysische Instanz hat das Leid in meinem Leben zugelassen, damit ich spirituell wachsen konnte. Auf Augenhöhe und von Entitäten weiter unten wurde mir nichts angetan, um mich zu lehren und zu stärken, vielmehr um mich zu brechen und zu zerstören. 

Das Ideal eines über-guten (gut und darüber hinaus) Meisters der Weisheit erreicht, bin ich dem Höheren dankbar und dem Geduldeten nichts schuldig: nein, jetzt geht eben nichts los im Sinne von Anwendung des Gelernten zum Wohle der Menschheit (zum Wohle anderer habe ich eh schon immer gehandelt). Der Weise wirkt durch das Sein, nicht durch das Handeln (sein Handeln orientiert sich an immanenten Zwecken und ist nie Mittel zur Weltver(schlimm)besserung). Mir Nichtwirken vorzuwerfen heißt, dass der Vorwerfer das wertvolle dauerhafte Wirken nicht spürt, und stattdessen plakative Wohltaten erwartet, die sofort verpuffen. Der Weise ist wie ein Adler, für dessen Dasein man dankbar sein kann, nicht wie eine Kuh, die man bei Bedarf melken kann.