Montag, 27. Juli 2020

Feminismus in Star Wars





Die klassischen Filme: Der männliche Protagonist macht eine "Hero´s Journey" (Joseph Campbell) durch, suffert, struggelt und siegt am Ende.

Die Prequels: Der männliche Protagonist tryt hard, aber scheitert an dem, was man heute "toxic masculinity" nennt (Aggressivität, Jähzorn, Ehrgeiz).

Die Sequels: Der weibliche Protagonist ist von Anfang an perfekt, macht alles richtig und siegt.


In den klassischen Filmen ist die Schwester des Protagonisten eine starke und unabhängige Frau, aber auch ein glaubwürdiger Charakter mit Schwächen. Das ist ursprünglicher, emanzipatorischer Feminismus.

In den Prequels wird der Charakter des hysterischen Weibes auf den männlichen Protagonisten projiziert. In Kombination mit seinen genuin männlichen Charakterfehlern entsteht dadurch ein übertrieben unsympathischer "entitled snowflake", der nur scheitern kann. Der Grund des Scheiterns wird in seiner Männlichkeit gesucht.

Die Sequels sagen ihren weiblichen Zuschauern: Du bist perfekt wie du bist, weil du eine Frau bist. Wer dich nicht mag, ist böse. Du musst weder trainieren noch durch Erfahrung lernen noch schwere Entscheidungen treffen: du gewinnst sowieso immer, weil du eine starke und unabhängige Frau bist. Scheitern ist was für Männer.